Der demografische Wandel und der Mangel an qualifizierten Fachkräften wirken sich im deutschen Maschinen- und Anlagenbau stark aus. Im Folgenden erfahren Sie, welche Methoden sich bei der Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern im Maschinen- und Anlagenbau bewährt haben. Und Sie erhalten wertvolle Informationen über neue Wege, die Sie gehen sollten, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und nachhaltig an Ihr Unternehmen zu binden.
Deutschland ist nach China und den USA der weltweit drittgrößte Maschinen- und Anlagenproduzent. Der in Deutschland stark mittelstandsgeprägte Industriezweig gehört zu den führenden Export- und Innovationsbranchen. Auch nach den schwierigen Corona-Jahren und trotz weltweiter Krisen, Lieferengpässen und Fachkräftemangels bleibt der deutsche Maschinen- und Anlagenbau international erfolgreich. Hierzulande stellt er mit über 1 Million Beschäftigten1 den größten industriellen Arbeitgeber dar. Zuletzt wurden über 6.600 Unternehmen der Branche2 gezählt, die im Jahr 2021 einen Gesamtumsatz von rund 221 Milliarden Euro erwirtschaftete.2 Beim Export wurde nach Informationen des Branchenverbands VDMA 2022 ein Rekordergebnis von über 192 Milliarden Euro erzielt.1
Laut aktueller Prognosen wird die Produktion von Maschinen und Anlagen auch 2023 gezeichnet sein von der hohen Inflation, dem Krieg in der Ukraine, Materialengpässen und Lieferschwierigkeiten. Zudem herrscht weiter großer Nachholbedarf im Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (Stichwort "Industrie 4.0"). Dennoch zeigt sich die Branche gedämpft zuversichtlich. Wie der VDMA mitteilte, hat man sich für dieses Jahr das Ziel eines realen Produktionswachstums von 1 % gesetzt und rechnet damit, dies auch zu erreichen.1
Der deutsche Maschinen- und Anlagebau wird also aller Voraussicht nach vielbeschäftigt bleiben. Gleichzeitig ist aber der Fachkräftemangel in dieser Branche besonders deutlich zu spüren. Laut einer Untersuchung des ifo vom Sommer 2022 fehlt es bei 43% der Unternehmen an Personal; laut VDMA rechnen 40 % der Unternehmen noch mit einer weiteren Verschärfung der Lage.3 Aufgrund der alternden Gesellschaft gehen mehr Mitarbeiter in den Ruhestand als dass junge Menschen neu in die Erwerbstätigkeit eintreten. Damit geht auch Fachwissen verloren – bis jüngere Maschinen- und Anlagenbauer dies erreichen, müssen Unternehmen viel Geld und Zeit investieren. Die langfristige Folge können Umsatzeinbußen sein, wenn aufgrund fehlenden Personals keine neuen Aufträge angenommen werden können oder die Produktion ausgebremst wird.
Der Druck, fähige Fachkräfte mit zukunftsfähigem Know-how zu gewinnen, ist also hoch. Daher sollten Unternehmen beim Recruiting zunächst die vielfältigen Möglichkeiten in der Branche benennen. Die Aufgaben im Maschinen- und Anlagenbau sind spannend und abwechslungsreich. Interessenten fast aller Bildungsklassen haben hier ausgezeichnete Berufs- und Gehaltsaussichten. Schon mit einem guten Hauptschulabschluss können technikaffine Jugendliche eine Ausbildung starten, sich darin fachliches Grundwissen und praktische Erfahrung aneignen – und mit der Zeit zur begehrten Fachkraft heranreifen. Beispielsweise kann ein gerade ausgelernter Industriemechaniker bereits rund 35.000 Euro4 im Jahr verdienen. Hochschulabsolventen steigen – je nach Fachrichtung, akademischem Grad und anderen Faktoren – schon mit Jahresgehältern um 45.000 Euro4 oder mehr ein. Mit der Berufserfahrung steigt natürlich auch der Verdienst.
Vor allem für höher qualifizierte Bewerber sind allerdings auch sehr gute Gehaltsperspektiven längst nicht mehr ausschlaggebend für die Unternehmenswahl. Auch flexible Arbeitszeitmodelle, Werte, die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung und jeweils individuelle Vorlieben zählen. Welche dieser Benefits bietet Ihr Unternehmen potenziellen Mitarbeitern?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Unternehmen ihre eigene Attraktivität als Arbeitgeber überprüfen und ggf. erhöhen. Denn: Je dringender eine Fachkraft gesucht wird, desto wählerischer darf sie sein! Der Recruiting-Fokus sollte also klar auf den Erwartungen der Bewerber liegen. Neuerungen wie hybride Arbeitsmodelle oder flexible Arbeitszeiten sowie die gesamte Candidate- und Employer Experience gewinnen auch im Maschinen- und Anlagenbau immer mehr an Bedeutung. Und auch dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz sollten Unternehmen den hohen Stellenwert einräumen, den es auch bei Bewerbern inzwischen einnimmt.
Darüber hinaus gewinnt digitale Recruiting-Software immer mehr an Bedeutung. Sie gewährleistet schnelle und bewerberfreundliche Prozesse und unterstützt u. a. Active Sourcing und Recruiting Analytics. Das spart Zeit und Kosten, erweitert den Radius der Bewerbersuche und hilft, Fehler zu erkennen und zu vermeiden.
Mit der Unterstützung eines guten Personaldienstleisters können Unternehmen ihrem Fachkräftemangel besonders wirksam entgegentreten – vor allem dann, wenn qualifizierte Arbeitskräfte nur für ein bestimmtes Projekt innerhalb eines begrenzten Zeitraums benötigt werden oder internationale Fachkräfte gefragt sind. Erfahrene Personaldienstleister verfügen über einen vielfältigen und breit gefächerten Kandidatenpool. Sie erkennen auf Anhieb, welche Anforderungen die ausgeschriebene Stelle an die Bewerber stellt. Somit sind sie in der Lage, Vakanzen quasi über Nacht mit den optimal passenden Fachkräften zu besetzen.
Tintschl verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Wir kennen die Bedürfnisse und Anforderungen der Unternehmen ebenso wie die Vorstellungen und Ansprüche der Bewerber – und bringen beide Seiten zusammen. Besonders leistungsfähig sind wir auch bei der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte. Sprechen Sie uns an – wir unterstützen Sie effektiv bei der Suche nach top-qualifiziertem Fachpersonal!
Quellen:
1 VDMA (vdma.org)
2 Statista (Statistiken zum Maschinenbau | Statista)
3 ecoway.de (Fachkräftemangel im Maschinenbau | encoway)
4 absolventa.de (Maschinenbau Gehalt: Infos & Gehaltsaussichten (absolventa.de))