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Jobporträt Fachinformatiker

verfasst von Simon Umminger - 02.05.2024

 

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Fachinformatiker: IT-Experten mit umfassendem Spezialwissen 

Ohne Informationstechnik, Internet, Smartphone, Computer & Co. würde in unserer Welt längst kaum noch etwas laufen. Eine immer komplexer werdende IT braucht allerdings auch Spezialisten, die sie beherrschen, also Fachkräfte für Hard- und Software, Netze und Systeme. Spezialisten für solche Fälle sind Fachinformatiker. Im Folgenden stellen wir diesen vielfältigen, anspruchsvollen und chancenreichen Beruf genauer vor.  

 

Fachinformatiker: Das Berufsbild im Überblick 

Fachinformatiker sind gesuchte Experten für EDV-Systeme unterschiedlichster Art. Sie 

  • planen,  
  • entwickeln,  
  • programmieren,  
  • konfigurieren,  
  • integrieren,  
  • warten,  
  • reparieren, 
  • verwalten und  
  • analysieren 

Software bzw. Anwendungen, Benutzeroberflächen, Systeme und Netze. Dafür wenden sie die jeweils gängigen Technologien und Tools an.  

 

Fachinformatiker sind Experten für viele unterschiedliche Programmiersprachen und in der Lage, daraus eine benutzerfreundliche, an die jeweiligen Anforderungen eines Betriebs angepasste Arbeitsumgebung herzustellen. 

  

Zugleich sind Fachinformatiker wichtige Ansprechpartner für User und Kunden, da sie Systeme ausliefern, vor Ort einrichten, in Betrieb nehmen und erklären, Schulungen für die Nutzenden durchführen sowie bei Störungen und Ausfällen aller Art „erste Hilfe“ bis hin zur kompletten Problemlösung leisten. Sie sind nicht nur für neue Systeme zuständig, sondern auch für deren kundengerechte Änderung oder Erweiterung sowie für die Qualitätskontrolle inkl. der Erstellung regelmäßiger Systemdokumentationen. 

 

Vier mögliche Schwerpunkte für Fachinformatiker  

Fachinformatiker können sich auf inzwischen vier verschiedene Schwerpunkte spezialisieren, für die jeweils eigene Ausbildungsgänge existieren. Die neuesten Fachrichtungen (seit 2020) sind Fachinformatiker für digitale Vernetzung und Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse. Die älteren beiden Fachrichtungen sind Fachinformatiker für Systemintegration und Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. 

 

Fachinformatiker für Systemintegration  

In dieser Fachrichtung geht es schwerpunktmäßig um die Vernetzung von Hard- und Softwarekomponenten bzw. die Administration von IT-Netzwerken. Fachinformatiker dieser Richtung arbeiten entweder als betriebseigene Dienstleister oder für externe Kunden. In ihren Verantwortungsbereich fallen die Auswahl und Anwendung von Hard- und Software sowie der Aufbau, die Einrichtung, die Vernetzung und die Inbetriebnahme von Systemkomponenten bzw. ganzen Systemen. Das bedeutet, dass sie auch zuständig sind, wenn es um die Anwendergeräte, also die Computer, Drucker, Server usw. geht. Sie überwachen und warten den laufenden Betrieb und fungieren als „Troubleshooter“, wenn es Störungen und andere Probleme mit der IT gibt. Nicht zuletzt führen sie Einweisungen und Schulungen für die Benutzer durch.  

 

Fachinformatiker Systemintegration: Spezialisierungsmöglichkeiten im Zuge der Digitalisierung 

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der sich stetig wandelnden Arbeitswelt 4.0 verändern sich für Fachinformatiker auch immer wieder die Anforderungen und Aufgabenfelder. Im Bereich Systemintegration können Fachinformatiker sich auf eine Vielzahl von Technologien noch tiefergehend spezialisieren, u. a. diese: 

  • Data Warehouse (Einrichtung und Verwaltung von betriebsinternen Datenbanken) 
  • Vernetzte Produktionssysteme (Analyse und Upgrade von bestehenden produktionsbezogenen Netzwerken, z. B. mittels Integration neuer Anwendungen) 
  • Cloud Computing (Administration von IT-Infrastrukturen und IT-Dienstleistungen in der Cloud und ihre Bereitstellung via Internet) 
  • Edge Computing (Einrichtung von Netzwerk-Strukturen in der Nähe von Datenquellen) 
  • Distributed File System, kurz DFS (Zusammenfassung von im Netz verteilten Verzeichnissen zu netzwerkübergreifenden Strukturen)  
  • Software-definiertes Wide Area Networking, kurz SD-WAN (Installation und Betreuung von Software für die Netzwerkkonnektivität von cloudbasierten Unternehmensnetzwerken) 


sowie u.a. 

  • Serverless Computing 
  • IoT-Plattformen 
  • Digital Asset Management (DAM) 
  • Data Lake 
  • Firewall as a Service (FWaaS) 
  • In-Memory Computing 
  • Identity- and Access Management Systems 
  • Lizenz-Management-Systeme 

 

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung  

Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung befassen sich in erster Linie mit der Entwicklung und Programmierung von Software, entweder für das eigene Unternehmen oder für externe Kunden(-unternehmen). Basierend auf den jeweiligen Bedürfnissen und Anforderungen ihres eigenen oder eines anderen Betriebes stellen sie maßgeschneiderte IT-Lösungen her. Sie sind zuständig für die Installierung und Inbetriebnahme von Anwendungen bzw. Software sowie für die Schulung der Nutzer und den IT-Support. Ebenso sind sie verantwortlich für die Überwachung, Wartung, Aktualisierung und Optimierung der Programme/Software sowie für die IT-Sicherheit. 

 

Fachinformatiker Anwendungsentwicklung: Spezialisierungsmöglichkeiten im Zuge der Digitalisierung 

Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung können sich u. a. auf folgende Schwerpunkte fokussieren und sich in diesen Feldern zu ausgewiesenen Experten entwickeln: 

  • Shop Systems (Entwicklung von Anwendungen für Portale im Bereich E-Commerce) 
  • Blockchain (Entwicklung und Management von Blockchain-basierten Lösungen zur Steuerung und Dokumentation von Prozessen und Transaktionen) 
  • Mensch-Maschine-Kommunikation (bspw. Entwicklung von Benutzeroberflächen nach speziellen kundenorientierten Bedürfnissen) 
  • Affective Computing (bspw. Programmierung von KI-Anwendungen, mit denen Sprach- und Bildaufzeichnungen ausgewertet werden können) 
  • Service-Portale / Service Apps (bspw. Analyse unterschiedlicher Service-Bereiche und, darauf basierend, Entwicklung von spezifischen Portal-Anwendungen) 
  • Augmented Analytics (bspw. Entwicklung von Tools für die automatisierte Analyse von Daten) 

 

sowie u. a.  

  • Bilderkennung 
  • KI-Programmierassistenz 
  • Process Mining 
  • User and Entity Behavior Analytics (UEBA) 
  • Cloud Computing 
  • Edge Computing 
  • Serverless Computing 
  • Data Lake  

 

Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse  

Fachinformatiker mit Spezialisierung auf Daten- und Prozessanalyse überprüfen Daten hinsichtlich ihrer Qualität und Quantität. Darauf aufbauend, entwickeln sie entsprechende informationstechnische Lösungen und Optimierungen für datengetriebene (data driven) Prozesse in Geschäften, Unternehmen und Produktionsbetrieben. Ein Beispiel: Daten von Nutzern werden ausgewertet, um ein Produkt eines Unternehmens besser zu machen bzw. seinen Erfolg zu steigern. Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse sind die Spezialisten für die Automatisierung von Abläufen und Aufgaben; sie sind gefordert, wenn es darum geht, Prozesse zu digitalisieren und ihre Effizienz zu erhöhen. Grundlegend dafür ist, zu ermitteln, wie viele und welche Daten notwendig sind, und diese Daten dann zugänglich zu machen. Zugleich liegen auch Datenschutz und IT-Sicherheit sowie ggf. die Bereiche Machine Learning und Big Data im Zuständigkeitsbereich eines Fachinformatikers für Daten- und Prozessanalyse. 

 

Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse: Spezialisierungsmöglichkeiten im Zuge der Digitalisierung 

Die Experten für Daten- und Prozessanalyse können sich vor allem in folgenden Digitalisierungsfeldern fundiertes Spezialwissen aneignen: 

  • KI-gestütztes Wissensmanagement (bspw. Entwicklung/Überarbeitung von strukturierten Daten im Bereich Selbstlernende Systeme) 
  • Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, kurz M2M (Management des automatisierten Informationsaustausches/der automatisierten Datenübertragung zwischen Endgeräten und Systemen) 
  • Security Automation (Management von automatisierten Sicherheitssystemen, bspw. zur Abwehr von Cyber-Kriminalität) 
  • Process Mining (Entwicklung und Anwendung von speziellen Systemen zur Prozessanalyse in Betrieben) 
  • Robotic Process Automation, kurz RPA (Analyse von unternehmenseigenen Prozessen und Überprüfung, welche dieser Prozesse sich für die Automatisierung mittels Robotereinsatz eignen) 

 

Fachinformatiker für digitale Vernetzung  

Innerhalb der Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ befassen sich Fachinformatiker vor allem mit Netzwerk-Infrastrukturen. Sie sind zuständig für alle vernetzten Prozesse, die es in Produktionsbetrieben gibt (zusammengefasst unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“), aber auch in anderen Bereichen wie z. B. der (öffentlichen) Verwaltung, dem Gesundheitswesen oder dem Handel. Diese Fachinformatiker arbeiten mit und an Schnittstellen von Netzwerk- und Cyber-physischen Komponenten; sie vernetzen und optimieren IT-spezifische Systeme und Anwendungen. Das heißt: Ihr Aufgabenbereich umfasst die Verbindung verschiedenster Netzwerk-Komponenten (also z. B. Anlagen, Maschinen, Apparate, Produkte und IT-Systeme sowie Menschen) mit dem Zweck, Arbeitsabläufe schneller, effizienter, benutzerfreundlicher und sicherer zu machen. Fachinformatiker für digitale Vernetzung sind zudem für Datensicherheit zuständig und nicht zuletzt wichtige Ansprechpartner bei Problemen, Störungen und Ausfällen im System.  

 

Fachinformatiker für digitale Vernetzung: Spezialisierungsmöglichkeiten im Zuge der Digitalisierung 

Wer als Fachinformatiker seinen Fokus auf den Bereich Digitale Vernetzung richtet, kann sich auf zahlreiche Digitalisierungs-Technologien und -verfahren spezialisieren, die auch für die bereits erwähnten anderen drei Fachrichtungen geeignet sind. Zusätzlich bieten sich an: 

  • Schwerpunkt Industrierobotik (bspw. Installation und Konfiguration von Software für Industrieroboter und deren Vernetzung) 
  • Schwerpunkt Vernetzte Produktionssysteme (bspw. Analyse der betriebsspezifischen Anforderungen an vernetzte Produktionsanlagen und, basierend darauf, Einrichtung von Schnittstellen zwischen Komponenten und Systemen) 

 

Hier arbeiten Fachinformatiker: Einsatzgebiete und Branchen 

Da die Digitalisierung branchenübergreifend rasant voranschreitet und somit immer mehr IT-Fachleute gesucht werden, finden Fachinformatiker in Unternehmen praktisch aller Wirtschaftssparten Einsatzmöglichkeiten. Vor allem sind sie jedoch in der IT-Branche zu finden, etwa in Software- und Systemunternehmen, sowie in den IT-Abteilungen großer Unternehmen. 

 

Fachinformatiker: Studium und Weiterbildungsmöglichkeiten  

Wer die dreijährige anerkannte Ausbildung zum Fachinformatiker (oder die viereinhalbjährige sogenannte „dreifach qualifizierende Ausbildung“ speziell für Abiturienten) absolviert hat, kann ggf. daran ein Informatik-Studium anhängen und dadurch seine beruflichen Chancen noch deutlich steigern. In diesen Studiengängen werden auch zahlreiche Spezialisierungen angeboten, etwa Wirtschaftsinformatik, Bioinformatik oder Medieninformatik. Auch bieten sich nebenberufliche (Fern-)Studiengänge an wie z. B. „Betriebswirt Informatik“ oder „IT-Betriebswirt“. 

 

Alternativ zu einem Studium gibt es unterschiedliche Weiterbildungs- und Zertifizierungsoptionen für ausgelernte Fachinformatiker, z. B. eine Qualifizierung zum „Betriebswirt für Informationsverarbeitung“. Diese fachspezifische Weiterbildung bieten diverse Akademien und Fachschulen an. Geprüfte Betriebswirte für Informationsverarbeitung fokussieren sich auf betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse und sind in diesem Rahmen für die jeweils passenden IT-Büroausstattungen zuständig.  

 

Fachinformatiker: Die wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten 

Von Fachinformatikern werden selbstverständlich spezifische Hard Skills erwartet, insbesondere: 

  • umfassendes Wissen über Informatik 
  • Beherrschung der wichtigsten Programmiersprachen 
  • exzellente Computerkenntnisse 
  • technisches Verständnis 
  • sehr gute mathematische Fähigkeiten 
  • logisch-analytisches Denken 
  • sehr gute Sprachkenntnisse mindestens in Deutsch und Englisch 

 

Da sich die Informationstechnologie stetig und in sehr hoher Geschwindigkeit vorwärtsentwickelt, ist zudem die Bereitschaft zum ständigen Lernen und zur kontinuierlichen Weiterbildung wichtig. Die Beschäftigung mit und Aneignung von neuen Technologien, Programmiersprachen etc. muss nicht selten auch nach Feierabend stattfinden! 

 

Wichtige Soft Skills für Fachinformatiker 

Fachinformatiker sind – entgegen hartnäckiger Vorurteile – alles andere als Nerds, die den ganzen Tag nur einsam vor dem Bildschirm sitzen. Die Fachinformatiker, die die Arbeitswelt 4.0 braucht, arbeiten viel mit anderen Menschen zusammen. Sie tauschen sich in eigenen und mit anderen Teams aus, beraten Kunden und User, orientieren sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Anwender. Kurz: Fachinformatiker sind Dienstleister mit hoher Serviceorientierung. Daher sollten sie die Fähigkeit und Freude daran mitbringen, mit unterschiedlichsten Menschen zu kommunizieren. 

 

Fachinformatiker: weitere wichtige persönliche Fähigkeiten: 

  • Geduld und Durchhaltevermögen – oft gilt es, schwierige und langwierige Probleme zu identifizieren und zu lösen 
  • Kreativität – der Beruf verlangt immer wieder gute Ideen und neue Ansätze bei Entwicklungs- und Problemlösungsaufgaben 
  • Flexibilität – für Fachinformatiker ist kaum ein Tag wie der andere; immer wieder müssen unterschiedlichste Herausforderungen bewältigt werden 

 

Starten Sie jetzt Ihre Karriere als Fachinformatiker – Tintschl unterstützt Sie dabei! 

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Themen: Bewerber


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