Es hat geklappt: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Job! Nun treten Sie Ihre neue Stelle an und haben sicherlich Lampenfieber. Die ersten 100 Tage im neuen Job gelten als besondere Zeit. In den ersten Tagen, Wochen und Monaten beim neuen Arbeitgeber wollen Sie sich von Ihrer besten Seite präsentieren, die neuen Herausforderungen stemmen, Top-Leistungen bringen – aber auch persönlich gut ankommen und sich möglichst schnell in das Team integrieren. Mithilfe unserer Checkliste schaffen Sie es bestimmt, Ihre ersten 100 Tage im neuen Job hervorragend zu meistern.
Am ersten Tag: gute Zeitplanung ...
Vor allem am ersten Arbeitstag im neuen Job sollten Sie unbedingt pünktlich sein. Machen Sie sich deshalb schon vorab mit Ihrem neuen Arbeitsweg vertraut und planen Sie zeitliche Puffer ein. Erscheinen Sie besser nicht vor der vereinbarten Zeit am Arbeitsplatz. Wenn Sie zu früh dran sind, nutzen Sie die Zeit lieber für eine kleine „Beruhigungsrunde“ um den Block.
... und richtiges Outfit
Was Ihr Outfit angeht, richten Sie sich nach dem Dresscode am Arbeitsplatz. Sie haben sicherlich schon beim Vorstellungsgespräch gesehen, wie sich die Kollegen kleiden. Falls nicht, wählen Sie für den ersten Tag ein Outfit, das weder übermäßig förmlich noch allzu lässig ist. Tipp: Mit einer gepflegten Jeans oder Business-Hose in Kombination mit Bluse bzw. Hemd und Blazer machen Sie bestimmt nichts verkehrt.
Der erste Eindruck zählt
Höflichkeit, Freundlichkeit und eine offene Ausstrahlung sind zwar eigentlich immer, aber ganz besonders in den ersten Wochen im neuen Job angesagt – der erste Eindruck prägt sich beim Umfeld nachhaltig ein. Zeigen Sie sich Chefs und Kollegen gegenüber interessiert, bleiben Sie dabei aber immer authentisch. Achten Sie auch auf Ihre Körpersprache: Mit aufrechter Haltung und klarem Blick signalisieren Sie Selbstsicherheit und Engagement.
Vorstellung nach Maß
Als „die/der Neue“ müssen Sie sich irgendwann dem Team vorstellen. In diesen wichtigen Minuten kommt weder ein allzu schüchterner noch ein selbstherrlicher Auftritt gut an. Bereiten Sie schon vorab eine kleine Eigenpräsentation vor, am besten mit der Hilfe einer Person Ihres Vertrauens. Gehen Sie kurz und prägnant auf Ihren fachlichen Background ein, verraten Sie aber auch ein paar persönliche Details. Erzählen Sie außerdem, was Sie zu genau diesem Unternehmen geführt hat und worauf Sie sich im neuen Job besonders freuen.
„Sie“ oder „Du“?
Alle im Team duzen sich? Ein guter Tipp: Bleiben Sie als Neuling trotzdem so lange beim „Sie“, bis Ihnen ausdrücklich das „Du“ angeboten wird. Denn vor allem bei älteren Kollegen kann es sein, dass diese durch das „Sie“ die Hierarchie zunächst aufrechterhalten möchten. Und gerade langjährige Mitarbeiter hat man in einer neuen Rolle doch gerne an der Seite!
Gut vorbereitet starten
Sie kennen das ja schon vom Vorstellungsgespräch: Gute Vorbereitung ist alles! Auch bei Arbeitsantritt wissen Sie bestenfalls schon alles Wesentliche über Ihren Arbeitgeber und Ihren neuen Tätigkeitsbereich. Viele Unternehmen stellen Onboarding-Unterlagen zur Verfügung – die sollten Sie natürlich gründlich gelesen und in der ersten Zeit immer bei sich haben. Gibt es solche Einarbeitungsmaterialien nicht, fragen Sie rechtzeitig nach geeigneten Unterlagen, ggf. auch Kursen. Damit zeigen Sie: Ich bin hochmotiviert – und möchte die anderen so wenig wie möglich mit meiner Einarbeitung belasten.
Beobachten, zuhören, lernen ...
In den ersten Wochen und Monaten im neuen Job geht es darum, die Arbeitsabläufe und internen Spielregeln im Unternehmen, die Art der Kommunikation sowie die Strukturen und Positionen innerhalb des/der Teams kennenzulernen. Deshalb ist es wichtig, Augen und Ohren immer offen zu halten, viel zuzuhören und auch Nonverbales wahrzunehmen. So machen Sie sich schnell einen eigenen, guten Eindruck von Ihrer neuen Arbeitsumgebung.
... und erst mal „kleine Brötchen backen“
Denken Sie daran, dass Sie als neuer Kollege oder neue Kollegin eine unbekannte Größe sind – und für manche im Team eine zunächst bedrohliche Konkurrenz darstellen könnten. Umso wichtiger also, dass sie sich mindestens im ersten Monat in angemessener Zurückhaltung üben – selbst wenn Sie schnell Verbesserungsvorschläge und eigene Ideen haben sollten. Neue Mitarbeiter, die in der Anfangszeit als „Besserwisser“ wahrgenommen werden, haben meist dauerhaft einen schweren Stand im Team.
Schlüsselpersonen identifizieren
Wichtig ist es, gleich zu Beginn die Personen zu erkennen, an die Sie sich primär wenden, wenn es Fragen und Unklarheiten gibt. Das sind meist diejenigen Kollegen, die am besten Bescheid wissen, in die Gruppe integriert sind und im Team etwas zu sagen haben. Tipp: Im Zweifel zuerst mal Zurückhaltung üben! Wer sich offensichtlich anbiedert, macht sich unbeliebt!
Zeigen Sie Teamgeist
Hilfsbereitschaft wird von Chefs und Kollegen hoch geschätzt. Lehnen Sie sich also nicht entspannt im Bürostuhl zurück, wenn Sie mal Leerlauf haben, sondern bieten Sie anderen aktiv Ihre Unterstützung an.
Wofür sind Sie zuständig?
Natürlich haben Sie schon vor Arbeitsbeginn grob über Ihren Tätigkeitsbereich gesprochen. Weil es aber sehr häufig Überschneidungen und Unklarheiten bei bestimmten Verantwortlichkeiten gibt, sollten Sie zu Beginn doch noch einmal klären, was genau in Ihre Zuständigkeit fällt und was nicht. Ansonsten laufen Sie Gefahr, Ihnen zugedachte Aufgaben nicht zu erfüllen oder ungewollt im Revier von Kollegen zu wildern.
Fragen über Fragen – Timing und Maß beachten!
Als neuer Kollege kommen Sie mitten in laufende Arbeitsprozesse hinein, sodass die Teammitglieder wahrscheinlich eher wenig Zeit für Sie haben. Sprechen Sie sie deshalb nicht „überfallartig“ an, sondern stellen Sie Ihre Fragen zur passenden Zeit. Sollte sich in den ersten Tagen niemand um Sie kümmern, schlagen Sie aktiv vor, bei jemandem mitzulaufen. Finden Sie außerdem das richtige Maß: Nicht zu viel fragen und den anderen auf die Nerven gehen – aber lieber einmal zu oft fragen als grobe Fehler machen!
Fehler eingestehen, Fehler vermeiden
Fehler passieren jedem – und werden neuen Kollegen am ehesten zugestanden. Wichtig ist nur, dass Sie offen zu einem Fehler stehen und nicht versuchen, ihn zu verschleiern. Das gibt Sympathiepunkte! Und: Lernen Sie aus Fehlern und machen Sie jeden möglichst nur ein einziges Mal! Ein Notizbuch oder ein Word-Dokument, in dem Sie alle wichtigen Informationen zum Job festhalten, hilft, Fehler zu vermeiden.
Vorsicht vor Überengagement!
Achten Sie gerade am Anfang darauf, Ihre Arbeitszeiten einzuhalten. Das bedeutet nicht, dass Sie Punkt 17 Uhr alles stehen und liegen lassen. Doch gerade in einer neuen Rolle neigt man zu übersteigertem Engagement – und das kommt nicht unbedingt gut an. Falls es keine automatische Zeiterfassung im Unternehmen gibt, notieren Sie sich Ihre Arbeitszeiten, damit Sie selbst überblicken, ob Sie ggf. gleich am Anfang zu viele Überstunden machen.
Feedback schafft Klarheit
Auch wenn Sie vielleicht ganz gut merken, wie Ihre Arbeit und Ihre Persönlichkeit bei den Vorgesetzten und Kollegen ankommen – bitten Sie trotzdem aktiv um regelmäßiges Feedback. In einem Unternehmen mit guter Arbeitskultur wird Ihnen das niemand verwehren und Sie werden auf diese Weise erfahren, ob Sie gute Arbeit leisten und wo es ggf. Verbesserungspotenzial gibt.
Arbeitsstile adaptieren – Eigenes einbringen
Sie haben in den ersten Wochen die Arbeitsprozesse sowie die Umgangsformen untereinander und mit Kunden etc. genau studiert? Dann sollten Sie diese auch weitgehend übernehmen. Nach einigen Wochen – Faustregel: etwa ab dem dritten Monat – kommt es aber auch gut an, wenn Sie eigene Formen und Gedanken in Ihren Job einbringen und Bestehendes auch einmal hinterfragen. Mit einer Formulierung wie „Ich habe mir hierzu mal Gedanken gemacht und hätte eine Idee, wie wir das optimieren könnten“ stoßen Sie bestimmt auf offene Ohren.
Werden Sie persönlich
Eine gute Zusammenarbeit lebt auch vom richtigen Maß an persönlichen Gesprächen. Deshalb ist es wichtig, auch im Job mal private Seiten von sich zu zeigen. Gehen Sie vom ersten Tag an interessiert und freundlich auf Ihre Kollegen zu, verbringen Sie die Mittags- oder Kaffeepause mit den anderen. Fehlen Sie keinesfalls bei gemeinsamen Unternehmungen wie After Work-Events oder Teambuilding-Tage; auch Vorschläge, nach Feierabend mal etwas trinken zu gehen, sollten Sie nicht ablehnen. Wo es sich anbietet (und wo das üblich ist), organisieren Sie einen kleinen Einstand. So bauen Sie am ehesten persönliche Bindungen auf und integrieren sich schnell und gut ins Team.
Fazit: Balance zwischen Integration und Eigeninitiative
Angemessene Bescheidenheit, aber auch Mitdenken, Engagement und das richtige Maß an persönlichem Kontakt mit den Kollegen – mit dieser Kombination werden Sie in den ersten 100 Tagen im neuen Job jede Menge Punkte machen. Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Start und viel Freude bei Ihren neuen Aufgaben!
Übrigens: Weitere Tipps zur Jobsuche, zum perfekten Vorstellungsgespräch und dem richtigen Miteinander im Job finden Sie in unserem Blog. Sie sind gerade auf Stellensuche? Dann schauen Sie doch gleich einmal in unserem Jobcenter mit vielen attraktiven Stellenangeboten vorbei - viel Erfolg!