Heute wollen wir Ihnen einen der wohl zukunftsträchtigsten Jobs in der Automobilbranche beschreiben: Den Kfz-Mechatroniker. Technologie ist heutzutage sowohl im Werkstatt-Alltag, als auch in den Kraftfahrzeugen selbst ein essentieller und immer umfangreicherer Bestandteil.
Automotive - Eine Branche im Wandel
Das Auto der Zukunft fährt elektrisch, vernetzt und automatisiert! Sollte sich diese Prophezeiung realisieren, wird sich unser Begriff von Mobilität grundlegend ändern - und mit ihm auch das Auto selbst. Elektromobilität, und Digitalisierung sind zwei der zentralen Schlagwörter, die mit diesem Wandel im direkten Zusammenhang stehen. Die Elektromobilität bezieht sich vor allem auf die Nutzung von Elektroautos und Hybridfahrzeugen und deren entsprechenden Antriebstechniken. Allerdings gilt es auch heute schon im Rahmen der Feinstaubbelastung darauf zu achten, die Effizienz der bestehenden Verbrennungsmotoren zu steigern. Bei der Digitalisierung stehen der Automobilindustrie revolutionäre Entwicklungen bevor. So sollen in der Zukunft die Fahrzeuge nicht nur untereinander, sondern auch mit der Infrastruktur und dem Internet vernetzt sein und die Vision des unfallfreien Fahrens realisieren. Anstatt der üblichen Mechaniker benötigen Werkstätten dann Softwaretechniker. Dieser Prozess ist jedoch eine kontinuierliche Entwicklung, deshalb verschwindet der Beruf des Kfz-Mechanikers noch nicht, sondern er verschmilzt mit dem des Kfz-Elektrikers und entwickelt sich zum Kfz-Mechatroniker.
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Hintergrund und Entwicklung des Berufsbildes Kfz-Mechatroniker
Das selbstfahrende Auto ist noch eine Zukunftsvision, aber die generell zunehmende Technisierung macht auch vor der Automobilindustrie keinen Halt. Analoge Armaturen werden durch digitale Cockpits ersetzt, Ölstände, können ausschließlich über das CAR-Menü abgefragt werden anstatt mit dem klassischen Ölmessstab. Zündschlösser werden durch Start/Stop-Knöpfe ersetzt. Lenkräder haben sich schon lange von der bloßen Steuerungsfunktion gelöst und sind stattdessen die technologische Schaltzentrale des digitalen Cockpits. Die Technisierung der Automobilindustrie schreitet unaufhaltsam voran. Damit einhergehend verändern sich auch die Anforderungen an Werkstätten und deren Mitarbeiter. Kraftfahrzeuge werden mit komplexerer Technik ausgestattet und die mechatronischen Systeme müssen genauso wie die Karossen Instand gehalten werden. Aus diesem Grunde wurden die Berufe des Kfz-Mechanikers und Kfz-Elektrikers im Kfz-Mechatroniker zusammengefasst.
Mechatronik - Ein synergetisches Zusammenspiel
In der Mechatronik verschmelzen Mechanik, Elektronik beziehungsweise Elektrotechnik, Steuerungstechnik und Informatik miteinander. Anstelle von mehreren einzelnen Modellen ist es die Intention, ein mechatronisches Gesamtsystem zu erstellen. Das synergetische Zusammenspiel der angeführten Fachdisziplinen ist somit das angestrebte Ziel. Solche Systeme sind technisch äußerst komplex. Dies lässt sich an einem Beispiel aus der Automobilbranche exemplarisch veranschaulichen: Die Klimaautomatik. Der Fahrer möchte, dass in seinem Auto die von ihm eingestellte Temperatur herrscht. Hierzu muss die aktuelle Temperatur im Auto an mehreren Positionen erfasst und an einer zentralen Stelle ausgewertet werden. Anschließend wird das Ergebnis an das Klimagerät und die Lüfter übertragen und die Klimaautomatik reguliert die Temperatur entsprechenden dem Wunsch des Fahrers.
Berufsprofil und Aufgaben des Kfz-Mechatronikers
Sichtprüfungen von Teilen wie z.B. Kabelbäume, Schläuche, Ventile, Motoren und Getrieben gehören genauso zum Aufgabengebiet des Mechatronikers wie die anschließende Montage dieser Teile. Neben der Wartung und der Reparatur zählen auch Umrüstungen beziehungsweise Nachrüstungen und auch das Bauen sowie die Installation komplexer mechatronischer Systeme zu den zentralen Aufgaben eines Mechatronikers. Der Umgang mit Schaltplänen und Konstruktionszeichnungen ist ebenso eine wesentliche Voraussetzung, wie der Einsatz computergestützter Mess- und Prüfsysteme zur Fehlerdiagnose. Die typischen Wirkungsstätten des Kfz-Mechatronikers sind Werkstätten und Hersteller. Arbeitgeber sind im Kraftfahrzeughandel oder in Reparaturwerkstätten zu finden. Auch Firmen mit eigenem Fuhrpark zählen zu den potentiellen Arbeitgebern. Neben Speditionen können somit auch Nahverkehrsbetriebe, oder Betriebe aus den Bereichen Post-, Bau- oder Energiewesen, als Arbeitgeber in Frage kommen.
Zusammenfassung
Mechaniker oder Elektroniker? Beides! Der Kfz-Mechatroniker vereint beide Berufe und ergänzt zusätzlich noch den Bereich der Informationstechnik in seinem Berufsbild. Mechatronische Systeme gewinnen auch in der Automobilbranche immer mehr an Bedeutung. Die angestrebte Entwicklung der Automobilindustrie und die damit verbundenen kontinuierlichen technischen Innovationen stellen den Mechatroniker vor immer neue Herausforderungen. Der Beruf des Kfz-Mechatronikers ist vor allem eines: Zukunftsorientiert und abwechslungsreich.