Jedes Bewerbungsgespräch verläuft anders. Ein gängiges Schema sieht jedoch wie folgt aus: Zuerst stellt der Bewerber sich dem Unternehmen vor, woraufhin er eine Reihe von Fragen beantworten muss. Anschließend ist der Personalverantwortliche am Zug, etwas über das Unternehmen zu berichten und Fragen des Bewerbers entgegenzunehmen. Doch egal, wie das Vorstellungsgespräch im Detail ablaufen wird, mit den folgenden 7 Tipps sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet.
Glückwunsch! Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zeigt ein erstes Interesse des Unternehmens an Ihrem Profil. Sie haben das Bewerbungsschreiben und vielleicht auch das Telefoninterview erfolgreich gemeistert. Nun gilt es, den Interviewer im persönlichen Gespräch von Ihren Stärken zu überzeugen. Damit der Personalverantwortliche die zentrale Frage „Eignet sich der Bewerber wirklich für den Job und das Unternehmen?“ mit einem klaren Ja beantworten kann, müssen Sie mit Ihrem persönlichen Auftreten überzeugen.
Mit der Einladung bekundet das Unternehmen Interesse an Ihnen. Jetzt sollten Sie zeigen, dass dieses Interesse auf Gegenseitigkeit beruht! Der Schlüssel hierzu lautet Recherche. Das Internet ermöglicht einen schnellen Zugang zu einer Fülle an Informationen, aber Sie sollten es sich nicht zu leicht machen.
Sie stehen noch am Beginn des Bewerbungsprozesses? Dann lesen Sie doch unsere Anleitungen zur Erstellung eines überzeugenden Bewerbungsschreibens oder des perfekten Lebenslaufs.
Sammeln Sie zunächst Informationen zu Produkten/Dienstleistungen, der Unternehmenskultur sowie zu Kunden und Wettbewerb. Die eigene Webpräsenz des Unternehmens ist eine wichtige Quelle, doch sie sollte nur den Startpunkt Ihrer Nachforschungen bilden. Durchforsten Sie auch die sozialen Netzwerke (Facebook, XING, etc.), Branchenportale und Arbeitsbewertungsportale wie Kununu und Jobvoting. Hier erhalten Sie Anhaltspunkte über den möglichen Ablauf des Gesprächs, z.B. welche Fragen häufig gestellt wurden. Vor allem sollten Sie über die Aufgabenfelder der Stelle, auf die Sie sich beworben haben, genau Bescheid wissen.
Unternehmensziele lassen sich durch Recherche ebenfalls leicht erfassen – zeigen Sie, wie Sie mit Ihrer Arbeit zur Erreichung der Ziele beitragen können. Gerade der Teil der Selbstpräsentation lässt sich in Bezug darauf gut vorbereiten.
Extratipp: Proben Sie das ganze Szenario einmal durch, indem Sie bspw. mit einem guten Freund typische Fragen durchspielen. Somit können Sie Ihre Gedanken klar formulieren, was das Stresslevel im Ernstfall senkt. Außerdem kann Ihr Freund durch seine Außenansicht hilfreiche Tipps geben, wie Sie wirken und an welchen Stellen Sie noch einmal nachrecherchieren sollten.
Leider kommt es nicht selten vor, dass Bewerber zu spät zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Die Ausreden sind dann oft ähnlicher Natur und verweisen auf zähen Verkehr oder die verspätete Bahn. Das interessiert die Personalverantwortlichen allerdings wenig. Schließlich wird auch beim Job, der Ihnen in Aussicht gestellt wird, Pünktlichkeit vorausgesetzt.
Nichts ist schädlicher für ein Bewerbungsgespräch als eine Verspätung. Mit ihr sammeln Sie bereits den ersten Minuspunkt, bevor Sie überhaupt die Chance erhalten haben, sich persönlich vorzustellen. Nicht zu vergessen den Stress, den Sie sich dadurch unnötigerweise aussetzen.
Bei einer gut geplanten und entspannten Anreise können Sie sich mental auf das Gespräch vorbereiten. Planen Sie Hindernisse also fest ein und fahren Sie lieber etwas früher los. Durch den Puffer haben Sie dann auch noch die Zeit, ein stilles Wasser zu trinken. Das festigt die Stimme.
Sie sollten weder zu früh noch zu spät kommen. 5-10 Minuten vor dem Termin sind perfekt!
Extratipp: Wenn Sie den genauen Ort des Unternehmens nicht kennen, fahren Sie die Strecke im Vorfeld einmal ab, um an Sicherheit zu gewinnen.
Denken Sie daran: Das Bewerbungsgespräch ist ein Geschäftstermin! Durch Ihre Kleidung senden Sie Ihrem Gegenüber ein bestimmtes Signal, das den ersten Eindruck prägt. Was Sie tragen sollten, hängt von der Position, dem Unternehmen, der Branche und natürlich Ihrem individuellen Stil ab. Schließlich müssen Sie sich wohl fühlen, um authentisch zu wirken.
Nehmen wir bspw. das Vorstellungsgespräch bei einer Bank: Hier ist für Bewerberinnen ein Kostüm, Hosenanzug oder Kleid die richtige Wahl, während die männlichen Kandidaten auf Anzug und Krawatte setzen sollten.
Neben der Kleidung ist aber insgesamt ein gepflegtes und sauberes Auftreten entscheidend. Die Schuhe sollten geputzt sein, die Fingernägel sauber und die Hose gebügelt. Auch ein Friseurbesuch kann vorab nicht schaden.
Extratipp: Beim Dresscode kann ebenfalls die Internetrecherche helfen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, gehen Sie lieber auf Nummer sicher, auch wenn Sie dadurch riskieren, etwas overdressed zu erscheinen.
Die Körperhaltung wird im Gespräch oft unterschätzt. Dabei sagt sie oft mehr über einen Kandidaten aus als das, was er durch Worte ausdrückt. Bereits feine Veränderungen in der Haltung verraten Ihrem Gegenüber eine bestimmte Gemütslage. Unsteter Blickkontakt, verschränke Arme, hektische Bewegungen und eine schlaffe Körperhaltung signalisieren beispielsweise Desinteresse oder Nervosität. Achten Sie daher auf eine offene Haltung und ein ebenso offenes Lächeln. Ein kräftiger Händedruck vor und nach der Vorstellungsrunde unterstreicht Ihr Selbstbewusstsein.
Zum Einstieg sollten Sie sich mit vollständigem Namen vorstellen und keine falsche Bescheidenheit an den Tag legen. Nehmen Sie ruhig ein Getränk an, wenn es Ihnen angeboten wird. Das zeigt, dass Sie in bestimmten Situationen auch einfordernd sein können. Während des Gesprächs sollten Sie zudem Ihre Hobbies oder etwas aus Ihrem Privatleben preisgeben. Natürlich ist hier die richtige Dosierung wichtig, aber insgesamt entscheidet sich ein Unternehmen für Sie als Mensch und nicht ausschließlich aufgrund Ihrer Qualifikationen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Chemie muss stimmen. Hören Sie aufmerksam zu und beantworten Sie Fragen ohne große Umschweife. Die goldene Mitte ist der Pfad, den Sie einschlagen sollten. Seien Sie weder überheblich noch schüchtern.
Extratipp: Ehrlichkeit zahlt sich aus. Geben Sie offen zu, wenn Sie etwas nicht wissen und schieben Sie nach, dass Sie sich das Wissen aber gerne aneignen würden.
Jedes Vorstellungsgespräch verläuft anders und beinhaltet gesonderte Fragen, die sich aus den Anforderungen des Jobangebots ergeben. Andererseits gibt es Fragen, die jedem Bewerber häufiger gestellt werden. Die Antworten auf diese Fragen sollten Sie intensiv vorbereiten. Zwar können Sie nicht jede Frage im Vornerein beantworten, doch diese häufig gestellten Fragestellungen geben Ihnen zumindest einen Anhaltspunkt, was Sie erwartet.
Die meisten Fragen drehen sich grundsätzlich um drei Themenkomplexe:
Eine Frage, die oft zum Ende hin folgt, treibt vielen Bewerbern Schweißperlen auf die Stirn. Welches Gehalt haben Sie sich denn vorgestellt? Auch hier gilt: Sie sollten weder überzogene Forderungen stellen noch zu tief stapeln. Schließlich bringen Sie mit Ihren genannten Gehaltsvorstellungen auch zum Ausdruck, was Ihre Arbeit in Ihren Augen wert ist. Ein Richtwert lässt sich leicht auf den Websites von Berufsverbänden, Gewerkschaften oder auch Jobportalen und Ratgeberseiten herausfinden.
Extratipp: Individualität verleiht Ihren Antworten das gewisse Etwas. So bleiben Sie den Personalverantwortlichen eher im Gedächtnis. Denn die kennen die Standardformulierungen aus den Lehrbüchern zu genüge.
Vereinzelt herrscht noch immer die Meinung, dass Fragen seitens des Bewerbers als aufdringlich gelten könnten. Das Gegenteil ist der Fall! Durch Nachfragen beweisen Sie, dass Sie sich intensiv vorbereitet haben und dass Sie sich die Unternehmensbereiche angesehen haben. Nicht nur das Unternehmen entscheidet, sondern auch Sie wählen in der Regel zwischen verschiedenen potenziellen Arbeitgebern.
Um an Sicherheit zu gewinnen, sollten Sie sich Ihre Fragen im Vorfeld notieren. Sie können diese ruhig offen neben sich platzieren. Das unterstreicht lediglich Ihre gute Vorbereitung. Stellen Sie gezielte Fragen zum Unternehmen, zu Produkten/Dienstleistungen, Kunden und zu verschiedenen Verfahrensweisen. Um Ihre gute Auffassungsgabe zu bestätigen, sollten Sie auch auf die von Ihnen beantworteten Fragen nochmal Bezug nehmen.
Hier einige Beispiele für Fragen seitens des Bewerbers:
Extratipp: Notieren Sie sich die erhaltenen Antworten!
Unser letzter Tipp beinhaltet auch Regel Nr. 1: Der Interviewer bestimmt das Ende des Vorstellungsgesprächs. Sorgen Sie also dafür, dass Sie sich auch über die Regelzeit des Vorstellungsgesprächs hinweg den Terminkalender freihalten, um nicht unter Zeitdruck zu geraten. Vorstellungsgespräche können die geplante Zeit leicht überschreiten, wenn ein Unternehmen verstärkt an Ihnen interessiert ist.
Die H³-Regel „Höfliche Hartnäckigkeit Hilft“ hilft Ihnen, die kommenden Nächte besser zu schlafen. Klären Sie nach dem Gespräch unbedingt, wie es weitergeht!
Zum Schluss sollten Sie sich höflich für die Einladung bedanken und hinzufügen, dass Sie sich über ein baldiges Wiedersehen freuen würden.
Extratipp: Sie bestimmen den Gesprächsablauf. Stellen Sie sicher, dass noch ausreichend Zeit für Ihre Fragen bleibt.
Natürlich ist ein Bewerbungsgespräch aufregend und ein gewisser Grad an Nervosität völlig normal. Mit guter Vorbereitung können Sie dem aber entgegenwirken. Sie sollten weder überdreht noch gelangweilt auftreten. Zeigen Sie stattdessen Engagement und seien Sie authentisch. Ihre Qualifikationen und Erfahrungen können die Personalverantwortlichen den Unterlagen entnehmen. Damit haben Sie bereits überzeugt. Nun gilt es, den neuen Arbeitgeber auch von Ihrer sozialen Kompetenz, einfach gesagt, von Ihnen als Mensch, zu überzeugen. Wenn Sie sich die genannten Tipps zu Herzen nehmen, gelingt das in jedem Fall.
Viel Erfolg! Garantiert erfolgreicher sind Sie mit unserer Checkliste für Bewerber.
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