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3 wertvolle Tipps für Ihre Initiativbewerbung

verfasst von Andreas Fuchs - 08.08.2018

Auf dem sogenannten „verdeckten Arbeitsmarkt“ schlummert eine Menge ungenutzter Chancen, also freie Stellen, die entweder noch nicht ausgeschrieben wurden oder solche, deren Notwendigkeit sich gerade erst erschließt. 

Warum also nicht die Initiative ergreifen und sich sozusagen auf gut Glück bewerben? Keine schlechte Idee! Tatsächlich spricht vieles für eine Initiativbewerbung: zunächst natürlich, dass es ohne eine ausgeschriebene Stelle auch deutlich weniger Konkurrenz gibt.

Tipp Initiativbewerbung

Trotzdem gilt es auch bei dieser Form der Bewerbung einige wichtige Grundregeln zu beachten. Denn „blind“ sollte man sich heute auf keinen Fall mehr bewerben, egal auf welche Position. Glücklicherweise steht Ihnen mit dem Internet eine hervorragende Recherchequelle zur Verfügung. Nehmen Sie die Firmen-Homepage Ihres Wunsch-Unternehmens und dort vor allem Ihre angestrebte Abteilung genauestens unter die Lupe. Vielleicht können Sie mit Ihrem speziellen Profil eine bestehende Lücke füllen? Überlegen Sie, welchen Nutzen Sie für das Unternehmen haben könnten. Mit dieser Perspektive schaffen Sie bereits eine gute Grundlage für Ihre Initiativbewerbung. Worauf es außerdem ankommt, zeigen wir Ihnen gerne in diesem Artikel.

Initiativbewerbung Tipp 1: Recherche

Wie bereits gesagt: Sie bewerben sich nicht „blind“ bei einem Unternehmen. Vielmehr sollten Sie sich die Zeit nehmen und strategisch vorgehen. Beginnen Sie bei sich selbst! Was soll das nun bedeuten? Zunächst sollten Sie vor allem eine Ahnung davon bekommen, für welche Unternehmen Ihre spezielle Qualifizierung interessant wäre.

Oft bekommen Sie bereits während Ihres Studiums oder während Ihrer Ausbildung eine Idee davon, wohin die Reise gehen könnte. Allerdings suchen auch Unternehmen händeringend nach Fachkräften und stellen häufig Kandidaten ein, die Sie normalerweise erstmal nicht auf dem Schirm hätten. Recherchieren Sie daher zunächst in den unzähligen Stellenbörsen nach Ihrer Berufsbezeichnung, dabei lohnt es sich oft auch über den Tellerrand hinaus zu schauen und nach Schnittmengen zu anderen Bezeichnungen zu suchen. Vergleichen Sie die verschiedenen Anforderungsprofile mit Ihren Fähigkeiten und ziehen Sie daraus Rückschlüsse auf mögliche Positionen, die Sie besetzen könnten.

Und: Recherchieren Sie auf alle Fälle die durchschnittlichen Gehälter in Ihrer Branche, bzw. so genau wie möglich in Ihrer angestrebten Position. Die ausgeschriebenen oder verklausulierten Gehaltsangaben in den zuvor gesichteten Stellenanzeigen bieten hier bereits einen guten Überblick. Die Begriffe „branchenüblich“ oder „tariflich“ verweisen auf schnell auffindbare Quellen im Netz. Kaum ein Unternehmen macht in seinen Stellenanzeigen präzise Aussagen über das zu erwartende Gehalt, oft -beispielsweise bei allen öffentlichen Ausschreibungen- wird allerdings auf einen bestimmten Vergütungsschlüssel hingewiesen, der sich ebenfalls leicht recherchieren lässt.

Grundsätzlich läuft Ihre Vorarbeit also in drei Richtungen:

1) Ihr Profil als Bewerber

  • Für welche Firmen sind Sie interessant?
  • In welchen Positionen wären Sie dort ein Gewinn für das Unternehmen?
  • Wo liegen die Schnittmengen zu den möglichen Anforderungen?
  • Wie hoch muss/sollte Ihr Gehalt sein?
  • Können Sie sich vorstellen, langfristig für dieses Unternehmen zu arbeiten?

Um Ihr Profil zu schärfen, sollten Sie an Ihrem Bewerbungsanschreiben arbeiten. Im Beitrag "So sollte ein gutes Bewerbungsanschreiben aussehen" geben wir Ihnen hilfreiche Tipps zur Erstellung.

2) Die Kenndaten Ihrer Branche

  • Wo werden Fachkräfte wie Sie gesucht?
  • Welche Gehälter sind üblich?
  • Welche Karriere-Stufen gibt es und auf welcher befinden Sie sich gerade?
  • Wo gibt es Verbindungen zu anderen Branchen?

3) Ihr Wunsch-Unternehmen

Es besteht zwar nicht die Notwendigkeit, in Ihrer Initiativbewerbung ausschweifend auf die Firmengeschichte Ihres Wunsch-Unternehmens einzugehen. Kennen - oder zumindest überflogen haben - sollten Sie diese aber auf alle Fälle. Viel wichtiger ist allerdings der Name Ihres Ansprechpartners, also der Adressat Ihrer Initiativbewerbung. Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ zeugt heute von einer gewissen Ohnmacht im Umgang mit Google & Co und wird häufig einfach ignoriert. Die folgenden Fakten sollten Sie über Ihr Wunsch-Unternehmen auf alle Fälle in Erfahrung bringen:

  • Branche, Größe und Ort des Unternehmens
  • Recherchieren Sie auch, ob das Unternehmen vielleicht Zweigstellen hat, die in Ihre Nähe liegen
  • Merken und notieren Sie sich die Namen aller Mitarbeiter im Unternehmen, mit denen Sie bereits Kontakt hatten
  • Informieren Sie sich über die Produkte und/oder Dienstleistungen des Unternehmens
  • In vielen Fällen erfahren Sie auch über Bewertungsportale noch mehr über das Unternehmen als Arbeitgeber
  • Versuchen Sie einen Eindruck von der Firmen-Hierarchie zu gewinnen. Bei mittelständischen und größeren Unternehmen ist diese klar in Business-Units gegliedert
  • Bei größeren Unternehmen gibt es oft mehrere Personaler, Adressat ist in diesem Fall der Abteilungsleiter/die Abteilungsleiterin
  • Vor allem in herstellenden Betrieben, im Versand und allgemein in der Logistik haben auch die jeweiligen Abteilungsleiter eine gewisse Entscheidungsgewalt. Bei einer Initiativbewerbung kann es nützlich sein, zuerst dort anzufragen, ob überhaupt Not am Mann/an der Frau ist. Hier ergibt sich auch eine tolle Möglichkeit, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.

Initiativbewerbung Tipp 2: Eine erste Kontaktaufnahme

Nutzen Sie Ihre sozialen Netzwerke und Portale wie Xing und LinkedIn um einen ersten Eindruck von Ihrem Wunschunternehmen als potentieller Arbeitgeber zu bekommen. Im besten Fall kennen Sie vielleicht bereits einen Mitarbeiter dieser Firma oder stehen im Kontakt zu Verwandten oder Bekannten von dort Beschäftigten.

Solche Kontakte sind ausgesprochen nützlich und können Ihnen dabei helfen, mögliche Ansprechpartner im Unternehmen herauszufinden. Ein verknüpfter oder weitergeleiteter Kontakt entspricht heute der schnellen und einfachen Variante einer Empfehlung. Auf Portalen wie Xing oder LinkedIn besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen durch Ihre Kontakte verifizieren zu lassen. Auf diese Weise schaffen Sie sich klar belegbare Referenzen, die Ihnen beim weiteren Bewerbungsprozess den Rücken stärken.

Versuchen Sie sich bei Ihrer ersten Kontaktaufnahme mit Ihrem Wunschunternehmen möglichst direkt mit Ihrer angestrebten Abteilung verbinden zu lassen. Tatsächlich ist ein freundlich geführtes Telefonat auch heute noch eine bessere Basis als jede Email. In diesem ersten Gespräch erfahren Sie sofort, ob überhaupt ein generelles Interesse besteht oder ob es vielleicht in Zukunft so sein kann. Außerdem können Sie im Falle eines Bewerbungsgespräches an dieses Erstgespräch anknüpfen, was den Einstieg erleichtert.

Worauf Sie achten sollten, wenn es zu diesem nächsten Schritt kommen sollte, lesen Sie im Blog:

Initiativbewerbung Tipp 3: Ihre Bewerbung

Mit Ihrer Initiativbewerbung treten Sie quasi außer Konkurrenz an, das bedeutet allerdings auch, dass man Ihren Bewerbungsunterlagen wahrscheinlich etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen wird als es bei normalen Stellenausschreibungen möglich ist.

Legen Sie daher einen erhöhten Wert auf die formale, grammatikalische und orthographische Korrektheit Ihrer Unterlagen. Am besten lassen Sie alle Texte noch einmal von einer kompetenten Person gegenlesen. So verringern Sie das Risiko von unangenehmen Patzern und erhalten obendrein weiteres Feedback zu Ihren Unterlagen.

Eine Initiativbewerbung darf ruhig etwas aus der grauen Masse hervorstechen. Natürlich ist hierbei je nach Branche auch ein gewisses Fingerspitzengefühl gefragt. In allen kreativen Bereichen gelten außergewöhnliche Bewerbungen bereits zum Alltag, in allen anderen Branchen sollten Sie es allerdings nicht übertreiben mit der Gestaltung.

Gliedern Sie Ihre Bewerbung sorgfältig in drei Abschnitte:

  1. Die Einleitung: Hier gehen Sie zunächst kurz darauf ein, wie Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind und warum Sie sich vorstellen könnten, dort zu arbeiten. Vermeiden Sie hier eine übertriebene Lobhudelei des Unternehmens und nennen Sie vor allem Ihre Anknüpfungspunkte.
  2. Der Hauptteil: In diesem Abschnitt führen Sie genau die Fähigkeiten an, die einer potentiellen Stelle im Unternehmen entsprechen könnten. Versuchen Sie dabei nicht, möglichst alle Ihre Skills auf den möglichen Arbeitgeber auszurichten, das wirkt meist gezwungen und wenig glaubhaft.
    Konzentrieren Sie sich daher besser darauf, schlüssig darzustellen, auf welche Weise Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen Ihrem Wunschunternehmen zu Gute kommen können.
    Nutzen Sie auf keinen Fall vorformulierte Muster für Ihre Initiativbewerbung und vermeiden Sie Standardklausen, wie „Ich bin teamfähig und belastbar“. Nennen Sie stattdessen lieber ein Beispiel bei dem Sie sich als Teamplayer bewiesen haben, das kann mitunter auch in einem Verein oder in einem Ehrenamt sein.
  3. Der Schlussteil: Formulieren Sie einen einzigen schlüssigen Satz, der noch einmal zusammenfasst, was Sie motiviert und auf welche Art Sie Ihrem Wunschunternehmen von Nutzen sein können. Formulieren Sie deutlich und in positiver Erwartung, beispielsweise: „Ich bedanke mich für Ihr Interesse und freue mich darauf, von Ihnen zu hören.“ Verzichten Sie nach Möglichkeit gänzlich auf den Konjunktiv: „Ich würde mich sehr freuen…“, „Es wäre mir eine Freude…“ usw. Auf diese Weise schaffen Sie bei Ihrem Gegenüber einen Handlungsanreiz.

Sämtliche Do’s & Dont’s bei der Bewerbung finden Sie in unserer:

Initiativbewerbungen – Eine oft ungenutzte Chance

Offizielle Stellenausschreibungen werden meist innerhalb kürzester Zeit mit Bewerbungen geflutet. Dabei wird heute längst nicht mehr jede denkbare oder bereits angedachte Stelle ausgeschrieben, viele Firmen halten sich diese Option über einen längeren Zeitraum offen.

Um also eine Chance auf diese versteckten freien Vakanzen zu erhalten, eigenen sich Initiativbewerbungen hervorragend. Noch effektiver wird diese Methode, wenn man einen starken Verbündeten mit einem ausgezeichneten Netzwerk aus Firmen und Unternehmen in petto hat, der einen weiter vermitteln kann. TINTSCHL kann Sie als erfahrener Personaldienstleister genau auf diese Weise unterstützen. Sprechen Sie uns an! Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

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Themen: Bewerber


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